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Armstorf 20161.jpg

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Kriegsspuren findet man überall

01. Okt 2016

Vom 30.9. bis 1.10. 2016 trafen sich 17 Friedensbewegte zum schon traditionell gewordenen Begegnungswochenende im Bildungshaus der Franziskanerinnen in Armstorf. Vielen ist dieser schöne Tagungsort schon sehr vertraut, man fühlt sich wohl bei den Schwestern, die um ein gutes Essen und eine angenehme Atmosphäre sehr bemüht sind.

Wieder einmal haben wir uns mit dem Thema der aktuellen Friedensdekade „Kriegspuren findet man überall“ beschäftigt. Schilderungen über eigene Erfahrungen in unserer Generation sowie die der Eltern und Großeltern – Kriegsspuren von den beiden Weltkriegen –  aber auch Kriegsspuren  der Gegenwart führten ein in das Thema. 
Betroffen machte die Fotografie zusammen mit der Bildmeditation  über das elfjährige Mädchen Sundus, die in Djasim im Süden von Syrien bei einem Bombenangriff ein Auge verlor und damit ihr Körper und ihre Seele ein Leben lang von  Kriegsspuren gezeichnet sein werden.
Bereits der Prophet  Jesaja  beklagt in seinem Buch Kapitel 59, Vv. 1-4.8-16, dass Kriegsspuren nicht erkannt, nicht beklagt werden, dass Unrecht, Krieg und Ungerechtigkeit nicht gesehen und/oder bewusst nicht gesehen und nichts dagegen getan wird. Gott kann durch unser Tun hier jedoch etwas entgegensetzen.
Die Beschäftigung mit diesem Bibeltext verdeutlichte uns die Aktualität dieser Worte aus dem Alten Testament.
So führte uns der Prophet Jesaja hin zu – beispielhaft – zwei Kriegsspuren der Gegenwart, die während aber auch bereits vor den gewaltsamen Auseinandersetzungen deutlich zu erkennen sind.
Exemplarisch gingen wir auf Suche nach Kriegsspuren in den Medien, wo es gilt, Kriegspropaganda aufzudecken und zwischen den Zeilen zu lesen, und im kapitalistischen Wirtschaftssystem, welches  letztlich auch  gewaltsame Auseinandersetzungen verursacht.  
Die Analyse und Diskussion dieser zwei Beispiele regte an zum Gespräch über Möglichkeiten  auf Kriegsspuren hinzuweisen und so, wenn auch im Kleinen, dem Unrecht entgegen zu wirken.
  • So könnten aufklärende Filme, Dokumentation und Publikationen einer breiteren Öffentlichkeit  gezeigt werden. 
  • Der Film von 1962 „Zeit zum Aufstehen“  dokumentiert kritisch Zeitgeschichte von 1800 bis 1945.
  • Das neue NS Dokumentationszentrum in München bietet interessante Führungen an.
  • pax christi veröffentlicht in Kürze die Ergebnisse über die im April dieses Jahres in Rom stattgefundene Tagung von PCI und Justitia und Pax zur Gewaltfreiheit. Hierzu könnten  Vorschläge gemacht und Aufrufe durch die Kirchen erfolgen. Damit wird auch die Friedensbotschaft des Papstes unterstützt.
  • Die kritische Auseinandersetzung mit dem Weißbuch der Bundeswehr dient einer weiteren Aufklärung
  • Mischen wir uns ein bei Stadtführungen und bei Gestaltungen von Stadtführern und machen  so Kriegsspuren deutlich.
  • Beteiligen wir uns beim „PeaceLab“ des Auswärtigen Amtes, bei dem Außenminister Steinmeier die Zivilgesellschaft zur  Diskussion über neue Leitlinien der Krisenintervention aufgerufen hat. (http://www.peacelab2016.de/peacelab2016/)
Nach all dem Negativen machte uns der abschließende Gottesdienst, den wir zusammen mit unserem Geistlichen Beirat, Pfarrer Charles Borg-Manché, feierten, wieder Mut und gab uns Hoffnung, wie uns der Prophet Jesaja im Kapitel 59 Vers 16 verheißt: „Er ( Jahwe ) sah, dass keiner sich regte und war entsetzt, dass niemand einschritt. Da half ihm sein eigener Arm, seine eigene Gerechtigkeit war seine Stütze.“
Die Teilnehmer an diesem Wochenende diskutierten aber auch über eine neue Gestaltung unsere Begegnung: 
Beschäftigen wir uns einmal nicht mit dem Motto der Friedensdekade, sondern  intensiver  mit einem speziellen Thema, z. B. der Europafrage. Die Einladung eines auswärtigen Referenten, die Auseinandersetzung mit einem interessanten  Buch zu einer aktuellen politischen Frage, mehr Raum für positive Gedanken, Entspannung für Körper und Geist, ein früherer Beginn am Freitagnachmittag, all das wurde in Erwägung gezogen.
Wie das neue Konzept aussehen wird, wissen wir noch nicht; sicher jedoch ist, das Begegnungswochenende im nächsten Jahr findet in der Zeit vom 29.-30. September 2017 wieder in Armstorf statt.

Gabriele Hilz